Über mich
- Studium der Slavistik, Germanistik und Philosophie an der Universität Mainz mit dem Abschluss Magister Artium. Note: Sehr gut.
Journalistische Arbeit in den Nachrichtenredaktionen von ZDF und SAT.1 in Mainz
Zwei Kinder, verschiedene Ehrenämter in der Elternarbeit, unter anderem Aufbau und Mitbegründung einer Betreuten Grundschule
Fernlehrgang zur LRS-Förderlehrkraft und Arbeit in einem Nachhilfeinstitut
Langjährige erfolgreiche Förderung von Legasthenikern
Fernstudium zur Legasthenietrainerin beim Dachverband Legasthenie (EÖDL), hier ist keine Benotung üblich, kommentiert wurden die einzelnen Module mit „very good“ und die Gesamtarbeit wurde als „ausgezeichnete Arbeit“ bezeichnet.
Start des ABC Studios und Beratertätigkeit an Schulen, Aufbau von Leseprojekten
Was dieser kurze Abriss über mein Leben nicht wiederzugeben vermag, ist die Leidenschaft, mit der ich meiner Arbeit nachgehe. Ich informiere mich stets über neue Forschungsergebnisse, neue Ansätze in der Legasthenieforschung und mache hier meine eigenen Beobachtungen, die ich eines Tages zu einer Forschungsarbeit zusammenfassen möchte.
Als ich in einem Nachhilfeinstitut begann, mich mit dem Thema Legasthenie erstmals auseinanderzusetzen, offenbarten sich bei meinem älteren Sohn gerade erste Schwierigkeiten beim Schreiben. Er war damals in der Mitte der zweiten Klasse und konnte sich die Schreibweise einfachster Wörter nicht merken. Kurz bevor ich in dem Nachhilfeinstitut mit einem Fernstudium zur Legasthenielehrkraft begann, kam es zu Hause immer wieder zu verzweifelten Situationen. Ich konnte nicht nachvollziehen, warum mein so intelligentes Kind nicht in der Lage war, sich doch offensichtlich einfache Schreibweisen zu merken. Die Schwierigkeiten beim Schreiben wurden immer stärker und immer offensichtlicher und unsere Stimmung bei den Hausaufgaben entsprechend bedrohlicher.
Mit dem Fortschreiten im Fernstudium begriff ich schließlich, dass mein Sohn wahrscheinlich legasthen ist, auch die Lehrerin hatte schon erste Anzeichen entdeckt. Nach einem Hörverarbeitungstest bestand damals für mich kein Zweifel mehr über das Vorliegen einer Legasthenie, ebenso wenig wie über die Ursache. So wurde mein Sohn mein erster Schüler. Ich machte mit ihm Übungen zur phonologischen Bewusstheit und führte eine konsequente Lese-Rechtschreibförderung durch – mit dem Ergebnis, dass er schon in der vierten Klasse so gut schrieb, dass er kaum noch Fehler machte und somit auch nicht mehr als legasthen anerkannt wurde. Heute studiert er und gehört zu den sichersten Rechtschreibern, die ich kenne. Vor meiner Beschäftigung mit dem Thema Legasthenie war es für mich anfangs nicht ganz einfach mir selber zuzugestehen, dass mein Sohn tatsächlich Schwierigkeiten hatte, bei denen ich anscheinend nicht helfen konnte – und das als geduldige und liebevolle Mutter, als die ich mich empfand, die zusätzlich auch noch Germanistik und Slavistik mit dem Schwerpunkt Sprachwissenschaften studiert hatte! Hinzu kamen die häufig nicht gut gemeinten Ratschläge von selbst ernannten Fachleuten. Wenn es zu Hause eskalierte, kamen Empfehlungen, die Hausaufgabenbetreuung in fremde Hände zu geben, strenger zu sein, mehr zu üben oder zu anderen Zeiten zu lernen. Die Vorschläge waren ebenso vielfältig wie nutzlos und demotivierend. Als bei mir der Verdacht wuchs, dass mein Sohn tatsächlich legasthen sein könnte, hagelte es Proteste. Die heftigsten konnte ich allerdings erst Jahre später einordnen.
Im Nachhinein bin ich dankbar über den glücklichen Umstand, dass ich die Ausbildung zur Förderlehrkraft machen konnte, bevor wirkliche Schwierigkeiten entstanden.
Heute bin ich überzeugt, dass allein das Wissen über das Wesen einer Legasthenie hilft, viele Schwierigkeiten zu vermeiden.