Das Training
Ebenso grundlegend wie ein konsequentes Training mit einem Fördermaterial, dessen Wirksamkeit wissenschaftlich nachgewiesen wurde, ist die Notwendigkeit zu verstehen, was in Ihrem Kind vorgeht.
Um Ihnen ein besseres Verständnis zu ermöglichen, lade ich Sie zu einem kostenlosen und unverbindlichen Beratungsgespräch ein. Schreibproben des Kindes sowie, wenn vorhanden, Gutachten von Kollegen, Logopäden, Ärzten oder Therapeuten helfen mir einzuschätzen, ob eine Legasthenie vorliegt. Ist dies der Fall, kann ich häufig beurteilen, um welche Art von Legasthenie es sich handelt, das heißt, welche Voraussetzungen Ihrem Kind wahrscheinlich fehlen, sich das Lesen und Schreiben mühelos anzueignen. Gerne tausche ich mich auch mit Lehrern aus. Ich kann Ihnen dann schon recht genau erklären, wie sich Ihr Kind beim Umgang mit den Buchstaben fühlt. Wichtig ist für alle Beteiligten zu erkennen, dass es kein einziges Kind gibt, das nicht von sich aus lernen möchte, das nicht von sich aus lesen und schreiben will. Falls bereits eine Verweigerungshaltung besteht, dann bestimmt nicht aus Dummheit, Unachtsamkeit oder Faulheit, sondern aus einer verzweifelten Entmutigung heraus, die vielleicht überspielt wird.
In jedem Fall werde ich Ihnen als betroffene Eltern helfen können, Ihr Kind besser zu verstehen, allein dadurch kann ein Leidensdruck für Sie und Ihr Kind vermieden werden, auch dann, wenn Sie sich zu keiner Förderung entschließen.
Im Training sehe ich es als meine erste Aufgabe, in dem Kind wieder die Freude am Lesen und Schreiben zu erwecken und ihm neuen Mut zu geben. So hat es zusammen mit einer überlegten Förderung die beste Voraussetzung für Erfolge und für eine Entspannung beim Lesen- und Schreiben lernen. Fächerübergreifende Schulschwierigkeiten können vermieden werden, das manchmal schon angegriffene Selbstwertgefühl gestärkt werden.
Ebenso grundlegend wie das Schaffen einer hohen Motivation für den Schüler, ist eine individuelle Fehleranalyse. Wichtig ist für mich, genau den Punkt zu finden, an dem wir starten können, die sogenannte Nullfehlergrenze. Das ist die Grenze, an der keine Rechtschreibfehler gemacht werden. In jeder Förderstunde wird das Niveau nur soweit angehoben, dass Ihr Kind scheinbar ohne Anstrengung richtig schreibt und das solange, bis auch das freie Schreiben fehlerfrei gelingt und die Förderung damit abgeschlossen ist. Ich arbeite vorrangig mit dem Material von Reuter-Liehr, eine Förderung, die vom Leichten zum Schweren und vom Häufigen zum Seltenen schreitet. Bei Lese- und Rechtschreibanfängern oder bei sehr schweren Legasthenien bei älteren Kindern arbeite ich mit dem Kieler Leseaufbau, bei dem vor allem die Laut-Buchstabensicherung und das Erfassen erster einfacher Silben im Vordergrund stehen. In manchen Fällen benutze ich das Marburger-Rechtschreibtraining, ein regelgeleitetes Material. Insgesamt bin ich im Besitz von einer Fülle von mehr renommierten Fördermaterialien, die ich gerne ergänzend einsetze, wenn ich den Eindruck habe, dass an einem speziellen Problem intensiver gearbeitet werden muss als vorgesehen. Da ich die Schüler grundsätzlich vom Leichten zum Schweren entlang der Nullfehlergrenze durch die Rechtschreibung führe, finde ich spätestens im Verlauf der Förderung die Ursache der Legasthenie. Kann das Kind bestimmte Laute nicht auseinanderhalten, kann es Buchstaben nicht unterscheiden, dreht es die Buchstaben im Raum oder orientiert es sich nicht an der Wahrnehmungsrichtung von links nach rechts?
Hier arbeite ich ergänzend mit Materialien zur Schulung der phonologischen Bewusstheit oder der visuellen Differenzierung und auch zur Schulung einer besseren Raum-Lage-Orientierung. Je nach Schwere der Schwierigkeiten empfehle ich Sie gerne an für diese Fälle geschulte Fachleute weiter und tausche mich mit Ihnen aus, so können gute Zusammenarbeiten zum Wohle der Schüler entstehen. Auch dann, wenn Ihr Kind Probleme hat, die über die Legasthenie hinausgehen, etwa eine Aufmerksamkeitsstörung, die mehr ist als eine Unkonzentriertheit beim Lesen und Schreiben, kann ich Ihnen Adressen geben, die Ihnen weiterhelfen. Falls Ihr Kind von ADHS oder ADS betroffen ist, habe ich auch mit diesen Kindern beste Erfahrungen und gute Erfolge, auch für diese Schüler habe ich spezielles Material, das selbstverständlich aber niemals an Stelle eines Trainings mit dafür ausgebildeten Fachkräften verstanden werden darf. ADHS oder ADS treten manchmal ursächlich oder begleitend mit einer Legasthenie auf. Ich habe mich im Laufe meiner Arbeit als Legasthenielehrkraft intensiv damit auseinandergesetzt und kann ebenso gut mit Kindern, die betroffen sind arbeiten, wie mit allen anderen auch.
Am Anfang einer jeden Stunde steht zunächst ein Aufwärmtraining für die Konzentration und alle Sinne – wie beispielsweise Hör- oder Sehübungen. Nach Lese- und Schreibübungen, die immer einem strengen Aufbau folgen und sich allein an den Fähigkeiten Ihres Kindes orientieren, spielen wir. Die Spiele sind immer Lese- und Schreibspiele, sie ergänzen und vertiefen das Gelernte und machen es deutlicher. Über alle Maßen wichtig ist, dass die Kinder gerne und aktiv am Unterricht teilnehmen, nur dann können sie Erfolge erzielen.
Der Unterricht findet in Zweier-, sehr selten in Dreiergruppen statt, manchmal ist ein Einzelunterricht notwendig. Die Gruppen werden so gestaltet, dass eine individuelle Förderung möglich bleibt.